Halb Mensch, halb Affe, riesengroß und stark behaart: Seit Hunderten von Jahren existiert die Legende von einer unheimlichen Kreatur in Nordamerika, die durch die Wälder streifen soll. Trotz seiner Präsenz in Büchern und Filmen bleibt Bigfoot ein Mythos und fasziniert bis heute seine Fans.
Vergangenen Monat hatten Einwohner der Stadt Troutdale Gelegenheit, den Menschenaffen mit eigenen Augen zu sehen – und das gleich hundertfach: Am 18. August trafen sich beim alljährlichen Oregon Bigfoot-Festival wieder zahlreiche Fans der gross gewachsenen Spezies und fachsimpelten über Augenzeugenberichte, vermeintliche Fußabdrücke und andere Beweise, die auf die Existenz von Bigfoot – auch Sasquatch genannt – hinweisen. Urlauber, die sich selbst auf die Suche nach dem berühmten Mythos begeben möchten, sind in Oregon genau richtig. Ob zu Land oder aus der Luft, die Expedition wird begleitet von unvergesslichen Eindrücken der abwechslungsreichen Landschaft des Bundesstaates.
Ab in die Wildnis
Wer eine Wanderung durch Oregons vielseitige Landschaft mit einer möglichen Sasquatch-Begegnung kombinieren möchte, der sollte sich eine Tour mit Blue Mountain Big Foot Research nicht entgehen lassen. Teilnehmer können das Forschungsteam um Scot and Hannah Violette in die raue Wildnis des Bundesstaates begleiten und dabei allerhand Wissenswertes über Nordamerikas bekanntesten Menschenaffen erfahren. Die «Squatching Trips» reichen von einem sechsstündigen Ausflug (circa 77 Euro/ 90 US-Dollar) bis zu einem ganzen Wochenendabenteuer inklusive Zeltübernachtung (umgerechnet 410 Euro/ 480 US-Dollar). Dabei kümmert sich das Team von Blue Mountain Big Foot Research um Lebensmittel und Ausrüstung. Die Teilnehmer sollten lediglich etwas Aufgeschlossenheit mitbringen. Die nächsten «Squatching Trips» starten im April 2019.
Auf dem «Oregon Bigfoot Highway», eine Strasse in dem unberührten Gebiet unweit des Mount Hood, deuten besonders viele Indizien auf das Waldwesen hin. In den letzten Jahren soll es zu über 30 Sichtungen gekommen sein.
Beobachtung aus der Luft
Diejenigen, die dem grossen haarigen Kerl lieber nicht von Angesicht zu Angesicht begegnen möchten, sollten am besten aus der Luft nach ihm suchen. Mit Big Mountain Heli Tours können Interessierte im Rahmen eines privaten Helikopterflugs den Deschutes National Forest bei Bend überfliegen. Dieser gilt als einer der besten Spots, wenn es um Bigfoot-Sichtungen geht, denn seit 1963 wurde der Menschenaffe hier angeblich öfter beobachtet. Die weltweit einzige Bigfoot-Helikoptertour führt in einer rund 130 Kilometer langen Schleife über die imposanten Cascade Mountains und ermöglicht Urlaubern so, aus der Vogelperspektive auf die Suche nach Bigfoot zu gehen. Auch im Falle, dass die Teilnehmer keinen Sasquatch erblicken, werden sie dennoch mit unvergesslichen Ausblicken auf die unberührten, schneebedeckten Berge belohnt. Bis zu drei Personen können an dem 45-minütigen Rundflug teilnehmen, der in Bend startet. Die Gesamtkosten liegen bei umgerechnet 560 EUR (649 US-Dollar).
«Dauert das Brüllen länger als zehn Sekunden und variiert es in der Höhe, ist es wahrscheinlich ein Bigfoot und kein Bär.»
Auf Schienen durch die Natur
Apropos unvergessliche Aussichten: Abseits der Strassen gleitet der Eagle Cap Excursion Train auf Schienen durch den Norden Oregons. Fahrgäste können sich zurücklehnen und beobachten, wie bewaldete Berggipfel, zerklüftete Basaltklippen und der Grande Ronde River an ihnen vorbeiziehen, denn sie durchfahren die Wallowa Mountains – ein beeindruckendes Gebirge, das auch als die «Alpen Oregons» bezeichnet wird. Über das Jahr verteilt stehen unterschiedliche Themen im Fokus der Routen, die meistens pro Person um die 65 EUR (75 US-Dollar) kosten. Dabei darf eine «Seeking Bigfoot» Tour nicht fehlen! Zurücklehnen und die Aussicht geniessen!
In Portland bieten Buchläden einen «Sasquatch Field Guide» an, es gibt Postkarten mit «Oregon Bigfoot Country»-Aufdruck sowie Tassen, Thermoskannen oder Notizbücher mit dem Bigfoot-Konterfei. Sogar «Fußabdrücke» aus Schokolade und Erdnussbutter sind käuflich zu erwerben. Vieles an Bigfoot macht vielleicht keinen Sinn, allein der Umstand, dass ein zwei- bis drei Meter grosses Wesen nicht dokumentiert werden kann, obwohl viele Menschen mit modernster Technologie nach ihm suchen. Es lohnt sich trotzdem sich auf die Suche zu machen, denn das Beste an der Sasquatch-Suche ist die grandiose Flora, Fauna und Stille der Wälder Oregons.