Er hat mit seinem Bild «Afghanisches Mädchen» eines der bekanntesten Porträts des 20. Jahrhunderts fotografiert. Seit mehr als 30 Jahren bereist er die Welt, stets auf der Suche nach ganz besonderen Stimmungen und Details. McCurry berichtet aus zahlreichen Krisenherden weltweit, unter anderem über den Iran-Irak-Krieg, den Zerfall des früheren Jugoslawiens, aus Beirut, Kambodscha, Tibet und dem Golfkrieg. Nach Afghanistan ging er, verkleidet mit landestypischer Tracht, erstmals 1979. Seit damals reist der vielfach prämierte Fotograf, der sich selbst nicht als Fotojournalist, sondern als «visueller Storyteller» versteht, immer wieder in das Land am Hindukusch, um von seinen Menschen und ihrem Alltag zu berichten, und wurde zum intimen Kenner von Land und Region.

Fünf-Minuten-Plausch mit Steve McCurry
Was fasziniert Sie so an einem Land wie Afghanistan?
Das Land hat eine sehr bewegte Vergangenheit und Gegenwart. Es gibt viele Gründe, warum mich dieses Land so gefangen hält. Bei jeder Reise erfährt man ein bisschen mehr und möchte irgendwann wissen, wie es weitergeht.





Sie waren auch sehr oft in Indien und haben in die Seele des Landes geblickt. Was haben Sie gesehen?
In Indien treffen die unterschiedlichsten Denkweisen aufeinander: Hinduismus, Islam, Christentum und unzählige Gottheiten. Zudem gibt es ein stark ausgeprägtes Kastensystem. Sprich, in Indien entscheidet vielerorts immer noch die Geburt darüber, ob du «unrein» bist oder nicht.
Was bedeutet für jemanden, der so viel reist wie Sie, der Begriff Heimat?
Meine Ausgangsbasis ist New York. Ich habe hier ein Apartment, in dem meine Bilder und Sachen sind. Das kommt meinem Heimatbegriff am nächsten, denn hier leben meine Familie und meine Freunde. Ich selbst bin jedoch maximal dreieinhalb Monate im Jahr in New York.
Buchtipp
Steve McCurry. Afghanistan
Taschen Verlag