E-Mails und Kunden-Calls am Morgen, nachmittags mit dem Surfbrett an den Strand oder die fremde Stadt erkunden: Was wie ein Traum für die meisten Arbeitnehmer klingt, ist für viele Freelancer, Blogger, aber auch Studenten bereits Alltag. Weltweit haben sogenannte Coworking Hotels das Potential des neuen Reise- und Arbeitsverhaltens erkannt und passen ihr Konzept auf die Bedürfnisse einer neuen Generation von Digitalen Nomaden an.

Coworking Hotels verbinden Produktivität mit Freizeit
Coworking Hotels unterscheiden sich von klassischen Business Hotels insofern, als dass sie neben den richtigen Arbeitsbedingungen auch eine entspannte und gesellige Atmosphäre bieten. VieleCoworking Hotels halten regelmäßig Veranstaltungen wie Live-Konzerte, Fitnesskurse, aber auch Business-Keynotes, Netzwerk-Treffen und Podiumsdiskussionen ab. Die neuen Coworking Hotels bieten einerseits die besten Bedingungen für konzentriertes Arbeiten und stärken gleichzeitig die Vernetzung unter den Coworkern. Oftmals bringen die Coworking Spaces nicht nur Hotelgäste, sondern auch Besucher von ausserhalb zusammen – zum Beispiel lokal ansässige Selbständige und kleine Firmen, die sich keine eigene Infrastruktur anschaffen möchten.

Bali – das Mekka der Digitalnomaden
Vor allem südostasiatische Länder haben sich aufgrund der niedrigen Lebenshaltungskosten bei einer guten digitalen Infrastruktur in den letzten Jahren zu einem beliebten Ziel für Digitale Nomaden entwickelt. Das Boutique Hotel Roam in Ubud auf Bali bietet neben Annehmlichkeiten wie einem Pool auch viele soziale Events. Der Coworking Bereich befindet sich auf der Dachterrasse zusammen mit einem Open Space für abendliche Talks, Yoga Sessions oder Capoeira Stunden. Die Roam-Kette betreibt weitere Coworking Hotels in San Francisco, London, Miami und Tokio.

Roam Bali Afternoon Work / Credit: Roam Sara Herrlander

 Herrschaftlich arbeiten im grünen Brandenburg
Im brandenburgischen Bad Belzig bietet das Workation Retreat Coconat vor allem gestressten Berlinern Ruhe und ländliche Idylle. Das umfunktionierte Gutshaus liegt an einem See mitten im Grünen. Für das Erholungsprogramm arbeiten die Betreiber mit Yogalehrern und Anbietern aus der Region zusammen. Wer genug über neue Projekte gegrübelt hat und den Kopf frei bekommen möchte, kann in der nahe gelegenen SteinTherme entspannen oder auf einem Baumkronenpfad die verlassenen Lungenheilstätten bei Beelitz erkunden.

Coconat_©Juliane Wittig

Lateinamerika – Hängematten und Coding-Bootcamps
In Lateinamerika ist vor allem die Selina Group mit ihren Coworking Hostels in Panama, Costa Rica, Mexiko, Nicaragua, Ecuador und Kolumbien vertreten. Von Hängematten und Zelten über Schlafsäle hin zu Suiten ist für jedes Preisniveau etwas dabei. Wie auch andere Coworking Hotels bieten die Selina Hostels verschiedene Optionen für die Nutzung der Coworking Spaces. So kann man zum Beispiel zwischen einem monatlichen „Hot Desk“, also einem frei wählbaren Arbeitsplatz, und einem täglich fest zugewiesenen Stammplatz wählen. Die Niederlassungen in Mexiko bieten sogar eigens ein 12-wöchiges Coding Bootcamp und Business Coaching für angehende Entwickler an.

Newsroom-Atmosphäre in Amsterdam
Das Volkshotel in Amsterdam setzt dagegen auf unkonventionellen Stil und Kreativität. Das in einem ehemaligen Redaktionsgebäude untergebrachte Coworking Hotel beschwört mit seinem Innendesign den produktiven Vibe einer Zeitungsredaktion und richtet sich an ein junges, kosmopolitisches Publikum. Damit die Hipster-Bärte vor lauter Arbeit nicht zu lang werden, kommt sogar einmal die Woche ein Barbier vorbei!

Volkshotel / ©Debbie Trouerbach

New York City – Die Grüne Oase im Grossstadtdschungel
Das Assemblage Coworking Hotel in New York City hat sich vor allem dem Wellness-Bedürfnis des gestressten Großstädters verschrieben. Grün bewachsene Wände, ayur-vedisches Frühstück, Klangtherapie, Meditationsräume, ein Yoga Studio, eine Detox-Smoothie-Bar und Tee-Zeremonien sollen für einen gesunden Ausgleich von der Arbeit sorgen.

Bild.: www.mikikokikuyama.com

Luxus-Lofts in Asien und Australien
Im pazifischen und indischen Raum hat sich vor allem die High-End Kette Kafnu etabliert. Im Zentrum des Netzwerks steht die Idee, sogenannte „Lifestyle Spaces“ zu schaffen, die Hotelunterkünfte mit Arbeitsräumen, professionellen Netzwerken, Weiter-bildungen, Design und Unterhaltung verbinden. Das Angebot in den Niederlassungen in Sydney (Australien), Bangalore (Indien), Ho Chi Minh Stadt (Vietnam), Hong Kong und Taipeh (Taiwan), variiert je nach Standort und reicht von der Jacuzzi- und Spa-Nutzung im Luxushotel hin zu voll ausgestatteten Aufnahmestudios mit professioneller Kameraausrüstung und Greenbox. Für angehende Firmengründer und Selbstständige werden Marketing-Services, Steuer- und Rechtsberatungen und Mentoren-Programme angeboten.

Kafnu, Hongkong / Chill Nook Kafnu
Kafnu, Taipei: Green Screen Room_/ ©Kafnu 2019

Arbeiten und Kitesurfen in Kapstadt
Das CoworKite in Kapstadt setzt auf die Kombination aus produktivem Arbeiten und anschließendem Wassersport. Das Workation Hotel liegt direkt am Strand und bietet neben einer gesellschaftlichen Atmosphäre tägliche Kitesurfing Kurse an. Im Sommer bietet CoworKite außerdem ein bis zu 4-wöchiges Workation und Kitesurfing Camp auf Mauritius an.