Das Mitnehmen von Seifen oder Stiften gilt vielen Hotelgästen als Kavaliersdelikt — doch dabei bleibt es bei Weitem nicht: Manche Besucher sind so dreist, dass sie Fernseher, Klaviere oder gar ausgestopfte Tiere aus dem Hotel tragen.
Die erdrückende Mehrheit der Gäste klaut Handtücher und Bademäntel. Dicht gefolgt werden diese beiden Spitzenreiter von Kleiderbügeln, Stiften und Besteck. Neben diesen «gewöhnlichen» Gegenständen gibt es hingegen eine Reihe von spektakulären Ausreissern, die auf eine rege Diebstahlfantasie der Delinquenten schliessen lässt. Wir präsentieren Ihnen das Skurilste Diebesgut:

Badarmaturen
In hohem Masse handwerkliche Fähigkeiten mussten jene Gäste aufbringen, die sämtliche Badarmaturen entwendet haben, den Kopf einer Regendusche, eine Hydromassage-Dusche, einen Toilettensitz, ein Abflussrohr oder gleich ein ganzes Waschbecken, wie von einem Berliner Hotel berichtet wird.
Ein Piano
Ein Hotelier aus Italien: «Als ich einmal durch die Lobby lief, fiel mir auf, dass irgendetwas fehlte. Kurz darauf erfuhr ich, dass drei unbekannte Männer in Overalls das grosse Piano abtransportiert hatten. Es tauchte natürlich nie wieder auf.»
Musikanlage
Ein Hotelbesitzer aus dem Sauerland berichtet davon, wie eines Morgens die gesamte Stereoanlage des Wellness-Bereichs verschwunden war: Wellness-Langfinger haben offenbar über Nacht das gesamte Sound-Equipment abmontiert und als Gastgeschenk ins Auto verladen, bevor sie das Weite suchten.
Zimmernummern
In einem Hotel in England hatte ein Gast kurzerhand die Nummern von seiner Hotelzimmertür abmontiert. «Wir haben das erst bemerkt, als der nachfolgende Gast sein Zimmer nicht finden konnte», erzählt die Hoteldirektorin.
Ausgestopfte Jagdtrophäen
In einem Hotel in Frankreich wurde ein Gast bei dem Versuch erwischt, einen ausgestopften Wildschweinkopf zu stibitzen. Später kam er doch noch zu seiner Trophäe: Freunde kauften dem Hotel das gute Stück ab und schenkten es ihm zur Hochzeit.
Komplettes Service
Ein Stammgast eines Hotels erbeutete ein ganzes Speiseservice. Regelmässig über mehrere Monate liess er immer wieder Teller, Tassen, Besteck und Gläser aus dem Hotelrestaurant mitgehen.
Gliedert man die Delinquenten übrigens nach Nationalität, so ergibt sich ein differenzierteres Bild. Es stellt sich etwa heraus, dass der deutsche Hotelgast einem eher langweiligen Diebstahlverhalten folgt: Neben Handtüchern und Bademänteln lässt er in erster Linie Kosmetik mitgehen. Viel genussorientierter geht es da schon bei den Österreichern zu: Geschirr und Kaffeemaschinen tauchen weit oben in der Diebstahlskala auf: vom korrekten Esswerkzeug und den Zubereitungsvarianten für den «kleinen Braunen» kann man in der Alpenrepublik offenbar nicht genug zu Hause stehen haben. Italiener bevorzugen Weingläser als Hotel-Souvenir, bei Schweizern rangiert hingegen der Haarföhn weit oben im Ranking. Der Franzose hingegen klaut schon etwas spektakulärer: Er vertritt die Nation, die mit Abstand am häufigsten Fernsehgeräte und Fernbedienungen mitgehen lässt. Holländische Hotelgäste sehen in ihren Mitbringseln vor allem den praktischen Nutzen: Zu ihren Favoriten zählen Glühbirnen und Toilettenpapier.