Healthness, Waldness, Detox und Co. – neue Konzepte mit beeindruckenden Namen zahlen auf die Sehnsucht ein, bei kleinen Fluchten aus dem Alltag Geist und Körper zu entschleunigen. Hinter den Trendbegriffen verbergen sich meist einfache und altbewährte Erfahrungen mit der Natur und sich selbst – eine meditative Wanderung, das Einatmen frischer Waldluft oder der Duft bunter Kräuterwiesen. Hier einige Tipps für erholsame Auszeiten in der bayerischen Natur mit Langzeitwirkung:

Atempausen vom Alltag in Oberstaufen
Es gibt Anblicke, die gehen vom Auge direkt ins Herz. Auf dem Gipfel eines Berges zu stehen, kann ein solches Glücksgefühl auslösen. Oberstaufen im Allgäu ist dafür ein perfekter Ort. Mühelos gelangen die Besucher mit den Bergbahnen fast bis zum Gipfel der schönsten Aussichtsberge, so auch zur Nagelfluhkette am Nordrand der Allgäuer Alpen. Bergliebende, die eine spirituelle Erfahrung suchen, können hier zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang an regelmäßig stattfindenden ökumenischen Berggottesdiensten teilnehmen. Dann klingen Alphörner übers Tal, singen Chöre und schwingt die eigene Stimme, als wolle sie alle schweren Gedanken davontragen. Meditative Wanderungen und Walderlebnisse mit spirituellen Impulsen sind weitere Aktivitäten, die für eine kleine Auszeit bei Oberstaufen gebucht werden können.

Sonnenaufgang über dem Staufen / Bild: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH – Jürgen Waffenschmidt

Energiequelle Bayerischer Wald
Die Wanderschuhe schnüren, durchatmen und Kraft tanken können Naturliebhaber im Nationalpark Bayerischer Wald. Die Besucher können sich hier zwischen Buchen und Birken verlieren oder auf einem der 18-Tausender in die Ferne schweifen. Besonders wirkungsvoll sind die als Energieplätze bekannten «Schachten», früher unbewaldete Bergwiesen und Weideplätze, heute beliebte Rastplätze für Wanderer. Sie unterbrechen das dunkle Grün des Waldmeeres und geben den Blick frei auf geisterhafte Baumruinen und rare Pflanzen wie Enzian oder Lilien. Von jeher wussten die Menschen um die Wirkung solcher Energieplätze, verehrten sie und machten sie zum Standort ihrer Kirchen und Kultstätten. Der Ferienort Langdorf zählt gleich mehrere solcher «Energie-Hotspots» – in Nanotesla messbar und wissenschaftlich bestätigt. Ihr heilsames Strahlungspotential soll sogar noch über dem von weltbekannten Wallfahrtsorten liegen: «Lärchenwald», «Mariengrotte» und «Lichtgrotte» versprechen ein Energiebad, das die körpereigene Selbstheilungskraft fördern soll.

Bayerischer Wald, Arberland Schachten / Bild: www.bayern.by Marco Felgenhauer

Bad Feilnbach – Ankommen bei sich selbst
In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft. Bei einer Auszeit im oberbayerischen NaturHeil-Dorf Bad Feilnbach können die Gäste wieder zu sich selbst finden, in dem sie Energie aus der Natur schöpfen und wortwörtlich abtauchen: Bei vielfältigen MoorAnwendungen wirkt die heilende Kraft des Naturheilmittels am eigenen Körper. Das innere Gleichgewicht können Besucher aber auch bei Wanderungen auf einem Meditationsweg oder dem Moorerlebnisweg «Sterntaler Filze» finden. Wer aktiver unterwegs sein möchte, findet auf der Body2Brain-Strecke den passenden Weg zu sich selbst. An zwölf Stationen animieren Gute-Laune-Schafe zu Übungen wie dem Hüftschwung oder breitbeinigem Sitzen. Zur Selbsterfahrung in der Natur gehört auch gesunde Ernährung. Die steht auch in Bad Feilnbach hoch im Kurs. Der Ort ist ein Mekka der Apfelliebhaber. Die Obstbauern verkaufen in den Hofläden ihre Ernte – auch in Form von Saft, schmackhaften Marmeladen und Gelees. Ganz nach dem Motto «An Apple a day keeps the doctor away» lohnt ein Besuch bei Bayerns größtem Apfelmarkt, der wieder im Oktober in Bad Feilnbach stattfindet.

Bad Feilnbach Moor / Bild: Bad Feilnbach

Momente der Stille im Nördlichen Fichtelgebirge
Eingebettet in die sanften Erhebungen von Schneeberg, Rudolfstein, Waldstein, Epprechtstein und Kornberg liegt die Region Nördliches Fichtelgebirge. Ob bei Wanderungen auf den zahlreichen Themenwegen oder entspannten Schwimmrunden in den ruhig daliegenden Gewässern Weißenstädter See und Förmitzspeicher – der Naturpark Fichtelgebirge bietet eine traumhafte Kulisse für Momente der Stille. Die meditative Kraft des Granits ist spürbar auf einer Wanderung durch das Granitlabyrinth Kirchenlamitz oder auf der mystischen Burgruine Epprechtstein. Sie lässt die Besucher genauso zur Ruhe kommen wie eine Wanderung auf den Waldstein bei Zell im Fichtelgebirge, von dessen Gipfel sie die Weite der Landschaft genießen können. Der Jean-Paul-Wanderweg bietet hingegen Gelegenheit, sich von den Gedichten des berühmten Dichters inspirieren zu lassen, während man entlang der Saaleauen dem Flüstern des Flusses lauscht. Zahlreiche Kirchen am Wegesrand laden als Orte der Stille zum Verweilen ein.

Fichtelgebirge Abends am Weißenstädter See Bild: Kingunion – Richard King
Fichtelgebirge Egerquelle bei Weißenstadt / Bild: Kingunion – Richard King