Bayerische Vorabendserie, Heimatkrimi oder doch lieber Blockbuster? Wir präsentieren neun Film- und TV-Locations, an denen namhafte deutsche Schauspieler oder gestandene Hollywood-Grössen bekannte Szenen von romantisch bis rasant drehten. Nicht nur für Cineasten und Serienfans lohnt sich eine Reise oder zumindest ein kurzer Abstecher zu den kuriosen Drehorten.

Tessin/Schweiz – «GoldenEye»
007 springt in die Filmgeschichte: Dem britischen Geheimagenten James Bond nachzueifern ist oftmals den Mutigen vorbehalten. So auch am Beispiel des Bungee-Sprungs von der Tessiner Verzasca-Staumauer am Lago di Vogorno/Schweiz in «GoldenEye» (1995). In einer der wohl berühmtesten Stunt-Szenen der Filmgeschichte stürzt Pierce Brosnan als «007» an einem Seil 200 Meter in die Tiefe, bevor er ein verstecktes Giftlabor entert. In der Realität können sich Schwindelfreie während des 7,5 Sekunden langen freien Falls parallel zur Staumauer von der Actiontauglichkeit dieser Sequenz selbst überzeugen. Das Bauwerk befindet sich direkt am Eingang des Verzascatals und ist von Gordola aus über die Kantonsstrasse erreichbar. Die Bungee-Saison geht von April bis Oktober, ein Sprung für Erwachsene kostet 255 CHF/Pers.

Wie Pierce Brosnan als James Bond im Film „GoldenEye“ stürzen sich Hartgesottene beim Bungee-Jumping die 220 Meter hohe Staumauer im Tessiner Verzascatal hinunter. Bildnachweis: Switzerland Tourism/Foto Christof Sonderegger
Wie Pierce Brosnan als James Bond im Film „GoldenEye“ stürzen sich Hartgesottene beim Bungee-Jumping die 220 Meter hohe Staumauer im Tessiner Verzascatal hinunter. Bildnachweis: Switzerland Tourism/Foto Christof Sonderegger

Region Wilder Kaiser/Tirol – «Der Bergdoktor»
Feiern mit den Serienhelden: Bereits seit 2008 bildet die Region Wilder Kaiser mit den Orten Going, Ellmau, Söll und Scheffau die Filmheimat von «Bergdoktor» Martin Gruber und seiner Familie. Im Juni 2019 beginnen die Dreharbeiten zur inzwischen 13. Staffel der gleichnamigen ZDF-Serie. Wem das Bergpanorama am Bildschirm nicht ausreicht, kann viele Drehorte am Wilden Kaiser live erleben. So etwa den «Gruberhof», Wohnsitz der Serienfamilie: «Bergdoktor»-Fans erkunden im Rahmen einer wöchentlichen Tour den «Köpfinghof» (so der eigentliche Name) oberhalb von Söll und erfahren dort Anekdoten vom Set.

Der „Gruberhof“ oberhalb von Söll/Wilder Kaiser – dort leben „Bergdoktor“ Dr. Martin Gruber (Hans Sigl), Filmmutter Lisbeth (Monika Baumgartner), Tochter Lilli (Ronja Forcher) und Bruder Hans (Heiko Ruprecht), v.r.n.l. Bildnachweis: TVB Wilder Kaiser
Der „Gruberhof“ oberhalb von Söll/Wilder Kaiser – dort leben „Bergdoktor“ Dr. Martin Gruber (Hans Sigl), Filmmutter Lisbeth (Monika Baumgartner), Tochter Lilli (Ronja Forcher) und Bruder Hans (Heiko Ruprecht), v.r.n.l. Bildnachweis: TVB Wilder Kaiser

Wien/Österreich – «Mission Impossible»
Wo Tom Cruise die Staatsoper demolierte: Spätestens seit «Mission Impossible: Rogue Nation» (2015) gilt die Kulturstadt Wien sowohl bei einheimischen als auch internationalen Produktionen als attraktive Film-Location. Im fünften Teil der Actionreihe bekämpft Tom Cruise als Topagent Ethan Hunt hinter den Kulissen der Wiener Staatsoper seinen Kontrahenten – bevor er sich mit Schauspielkollegin Rebecca Ferguson vom Gebäude abseilt. Stilecht mündet die Szene in eine Verfolgungsjagd quer durch die Wiener Innenstadt. Nicht nur für Hollywood-Crews, sondern auch für Touristen lohnt ein Besuch der österreichischen Hauptstadt. Die Domkirche St. Stephan oder das Schloss Belvedere sind neben der Staatsoper weitere filmreife Gebäude. Unterkunft für Cineasten: Unweit des Stadtzentrums befindet sich das Harry’s Home Wien Millennium Tower.

Wien Staatsoper / Bild: shutterstock
Wien Staatsoper / Bild: shutterstock

Jamaika/Karibische Inseln – «007 jagt Dr. No»
Das allererste Bond-Girl: Inspiriert von der tropischen Schönheit Jamaikas erweckte Bestseller-Autor Ian Fleming in seinem dortigen Anwesen den britischen Geheimagenten James Bond zum Leben. Kein Wunder also, dass gleich mehrere «007»-Filme seinen Protagonisten auf die grüne Karibikinsel führten. Etliche Orte wurden zu Schauplätzen bekannter Kinoszenen, etwa der Dunn’s-River-Wasserfall, an dem Sean Connery 1962 auf das erste Bond-Girl Honey Ryder (gespielt von Ursula Andress) traf. Und auch beim 2020 in den Kinos erwarteten 25. Film der Actionreihe steht erneut Jamaika auf dem Drehplan. Urlauber treten buchstäblich in die Fussstapfen von 007: Ausgehend von den neun Sandals & Beaches Resorts startet Island Routes Caribbean Adventures mit Fans zu zahlreichen Drehorten (ab 48 €/Pers.).

Unweit des Sandals Royal Plantation in Ocho Rios auf Jamaika trifft James Bond in „007 jagt Dr. No“ 1962 sein erstes Bond-Girl. Bildnachweis: Sandals Resorts International
Unweit des Sandals Royal Plantation in Ocho Rios auf Jamaika trifft James Bond in „007 jagt Dr. No“ 1962 sein erstes Bond-Girl. Bildnachweis: Sandals Resorts International

Allgäu/Deutschland – «Kommissar Kluftinger»
Vertrackte Fälle aus dem Alpenvorland:Verbrechen geschehen nicht nur in grauen Grossstädten, sondern auch in ländlicher Idylle. Zum Beispiel im Allgäu, das ebenso rau und eigensinnig ist wie Kommissar Kluftinger (gespielt von Herbert Knaup), Namensgeber von bisher zehn Kriminalromanen. Fünf davon sind bereits verfilmt worden. Die Tatorte lassen sich dank der Kluftinger-Karte leicht finden. Diese informiert auch über Touren und (geführte) Wanderungen zu Schauplätzen der Geschichten. Auf der Seite Klüpfel-Kobr der beiden Autoren finden sich ebenfalls Reisetipps rund um den mürrischen Kommissar. Passende Übernachtungsmöglichkeit nach einem mörderisch spannenden Tag ist das Fünf-Sterne-Hotel Allgäu Sonne in Oberstaufen mit Wellness- und Fitnesswelt. 

Die Idylle des Allgäus als Schauplatz mörderischer Kluftinger-Fälle entdecken Urlauber ausgehend vom Fünf-Sterne-Hotel Allgäu Sonne in Oberstaufen. Bildnachweis: Oberstaufen Tourismus
Die Idylle des Allgäus als Schauplatz mörderischer Kluftinger-Fälle entdecken Urlauber ausgehend vom Fünf-Sterne-Hotel Allgäu Sonne in Oberstaufen. Bildnachweis: Oberstaufen Tourismus

Berlin/Deutschland – «Die Tribute von Panem»
Hollywoodreife U-Bahn-Unterführung:Angst beherrscht die Menschen in den zwölf Distrikten des fiktiven Staates Panem: Jährlich schickt jeder Bezirk zwei Jugendliche zu den «Hungerspielen» in die Hauptstadt, das Kapitol. Bei dem makabren Spektakel müssen sie sich bis auf den Tod bekämpfen. Die 17-jährige Katniss Everdeen (gespielt von Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence) gilt als Hoffnungsträgerin und stellt sich erstmals gegen die Regeln. Einige bekannte Szenen wurden in der deutschen Hauptstadt gedreht, etwa auf dem Gelände des Flughafens Tempelhof oder in der Unterführung am Messedamm des ICC Berlin. Dort fightet sich die Protagonistin zwischen den orange gefliesten Säulen und Wänden durch Mutanten und Explosionen.

ICC Berlin / Bild: shutterstock
ICC Berlin / Bild: shutterstock

Bayerischer Wald/Deutschland – «Eine ganz heisse Nummer»
Skandal in der Provinz: Aufregung im beschaulichen Marienzell: Der Tante-Emma-Laden von Waldtraud, Maria und Lena muss schließen. Um sich finanziell über Wasser zu halten, verfolgen die Frauen im erzkatholischen Örtchen eine ungewöhnliche Idee: Mit einer Sex-Hotline wollen sie heimlich Geld verdienen. Doch das anrüchige Geschäftsmodell droht aufzufliegen … Die Komödie «Eine ganz heisse Nummer» aus dem Jahr 2011 wurde im Bayerischen Wald gedreht. Knapp 20 Kilometer vom fiktiven Ort Marienzell – als Vorlage diente Gotteszell – liegt Bodenmais. Ganz ungetrübt geniessen Gäste des Bodenmaiser Hof die bayerische Idylle. Auch für den Heimatfilm «Bis an die Grenze» (2009) war die Region Drehort, die Crew um Kinostar Hans-Werner Meyer wohnte sogar mehrere Wochen in dem Vier-Sterne-Superior-Hotel.

Die Idylle des Bayerischen Walds mischen drei Frauen in der Komödie „Eine ganz heiße Nummer“ auf – ganz ungestört dagegen entspannen die Hotelgäste im Bodenmaiser Hof  Bildnachweis: Tourismusverband Ostbayern e.V./Marco Felgenhauer
Die Idylle des Bayerischen Walds mischen drei Frauen in der Komödie „Eine ganz heiße Nummer“ auf – ganz ungestört dagegen entspannen die Hotelgäste im Bodenmaiser Hof
Bildnachweis: Tourismusverband Ostbayern e.V./Marco Felgenhauer