Sir David Attenborough ist seit Jahrzehnten an vorderster Front dabei, die faszinierende Welt der Wildtiere in unser Zuhause zu bringen. Er bescherte dem Publikum einige der spektakulärsten Tieraufnahmen. Der Name des britischen Tierfilmers und Naturforschers ist untrennbar mit der BBC verbunden, für die er viele Jahrzehnte vor und hinter der Kamera tätig war.
Der heute 92-Jährige lieferte unzähligen BBC-Dokumentationen seine Stimme. Sogar das britische Königshaus bezeichnet ihn als einen «nationalen Schatz». Sein Metier sind Urwälder, Wüstendünen, Eislandschaften, Vulkane, Meere und Höhlen. Er gilt als der am weitesten gereiste Mensch. Dem Naturfilmer wurden 31 Ehrendoktorwürden verliehen, mehr als jedem anderen Briten. Nach ihm sind zudem eine fleischfressende Pflanze und ein indonesischer Käfer benannt.
Sie sind seit vielen Jahren auf der ganzen Welt unterwegs. Wie steht es um uns und was machen wir falsch?
Wir stecken tief in Schwierigkeiten. Die Meerestemperaturen steigen an, die Ozeane sind durch Plastik verschmutzt, wir roden Regenwälder – unsere wichtigsten Sauerstofflieferanten – und wir werden immer mehr Menschen. Momentan sind es 7,5 Milliarden, und pro Sekunde nimmt die Weltbevölkerung um 2,5 Menschen zu. Wir haben uns zu weit von der Natur entfernt. Wenn wir die Natur besser verstünden, hätten wir die Welt nicht in den Zustand gebracht, in dem sie sich befindet. Durch den Klimawandel droht uns ein Kollaps der Zivilisation sowie eines grossen Teils unserer natürlichen Umwelt. Wir stehen vor einem von Menschen gemachten Desaster von globalem Ausmass.
Wo sind Sie am liebsten?
Zu Hause! Ich liebe es, in Europa zu sein.
Welchen Ort würden Sie gerne noch bereisen?
Ich reise nicht mehr viel, aber die Wüste Gobi würde ich gerne noch besuchen.
Welche Tiere sind am schwersten auf Film zu bannen?
Tiere sind schwer berechenbar. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Situationen. Und manche Tiere sind nicht sehr attraktiv oder sitzen tagelang da und tun absolut nichts – Reptilien zum Beispiel.