Die Verhaltensforscherin Jane Goodall begann 1960 das Verhalten von Schimpansen in Tansania zu untersuchen. Jane Goodall ist eine friedliche, bescheidene, energiereiche und gleichzeitig zielstrebige Frau, die sich aufmachte, um eine ethische Revolution innerhalb so mancher Wissenschaftsdisziplinen einzuleiten.
«Wenn wir Zukunft ernst nehmen, dann müssen wir aufhören, es anderen zu überlassen, sondern selbst aktiv werden.»

«Du kannst etwas verändern – jeden Tag und zu jeder Zeit!»
Neben Diane Fossey (Gorillas) und Biruté Galdikas (Orang-Utans) ist sie eine von drei Frauen, die auf Anregung des Paläontologen Louis Leakkey Langzeitstudien über Menschenaffen begann. Damit hoffte man, Rückschlüsse auf das Verhalten der Vormenschen ziehen zu können.


Jane Goodall liefert seit nunmehr 50 Jahren neben exakten wissenschaftlichen Erkenntnissen ein vorbildliches Beispiel, wie respekt- und liebevoll man mit Menschen, Tieren und der Natur – also unserer Umwelt – umgehen sollte. Viele Erkenntnisse über Schimpansen sind auf Jane Goodalls Arbeiten zurückzuführen. Sie entdeckte, dass Schimpansen zum Gebrauch von Werkzeugen fähig sind. Zum einen brechen Schimpansen Zweige ab und angeln mit ihnen Termiten aus den Löchern ihrer Bauten; zum anderen verwenden sie Steine als Hammer und Amboss, um Nussschalen zu sprengen.

Ferner fand Goodall heraus, dass Schimpansen auch Fleisch fressen und sogar gemeinschaftlich auf die Jagd nach anderen Affenarten gehen sowie in Gruppen andere Schimpansengruppen attackieren. Goodall war eine der ersten Forscherinnen, die den von ihr beobachteten Tieren keine Nummern, sondern Namen gab. Diese Praxis stiess in der wissenschaftlichen Gemeinde auf Ablehnung, weil dadurch die Objektivität verloren gehe – und nicht zuletzt auch deshalb, weil Jane Goodall zuvor «nur» als Sekretärin und Kellnerin gearbeitet hatte und kein Studium vorweisen konnte. Inzwischen sind viele Wissenschaftler Goodalls Beispiel gefolgt. Heute setzt sich Goodall für Alternativen zu Tierversuchen ein und wendet sich vehement gegen jegliche Gewalt gegen Tiere.
«Das Mindeste, was ich tun kann, ist für die zu sprechen, die es nicht selbst tun können.»