Österreich ist nicht nur für seine hervorragenden Weine und innovativen Winzer bekannt: In mehreren Kellereien entstehen erstklassige Sekte. Allesamt zubereitet nach der aufwendigen Champagner-Methode, sprich mit jeder Menge Handarbeit und der Geduld, die dem Sekt die Zeit zum Reifen gibt.
Der Boden einer Sektflasche hat eine tiefere Wölbung als eine Weinflasche. Das gleicht den Druck der prickelnden Bläschen aus und verteilt ihn gleichmäßig in der Flasche.
Einblicke in die Sektherstellung, kombiniert mit Führungen durch sehenswerte Keller, gewähren die Schlumberger Sektkellerei in Wien und die Schlumberger Sektwelt in Poysdorf in Niederösterreich. Für eine genussvolle Landpartie mit Sektverkostung ist das Weingut Bründlmayer in Langenlois in Niederösterreich ein gutes Ziel. Jeden Samstag finden Führungen durch die Sektkellerei Szigeti in Gols im Burgenland statt. Prickelndes aus der Vulkanland Sektmanufaktur gibt es in Riegersburg in der Steiermark zu verkosten.
Wien: Schlumberger
Schlumberger weiß, was gut ist: Seit 1842 setzt der Sektproduzent auf die „Méthode traditionelle“ aus der französischen Champagne. Das Ergebnis: In jeder Flasche steckt die Essenz der besten österreichischen Weintrauben, die in sorgfältigster Handarbeit gepflückt und weiterverarbeitet werden. Der Kellereipunkt auf dem Flaschenboden ist das Qualitätsmerkmal für dieses aufwendige Verfahren, das Jahre in Anspruch nimmt. Kein Wunder, dass Sekt von Schlumberger jedes Jahr der Star am Wiener Opernball ist.
Bei der „Méthode traditionelle“ (der traditionellen Flaschengärung) bleibt der Sekt vom ersten bis zum letzten Produktionsschritt in derselben Flasche.
Burgenland – Neusiedler See, Gols: Szigeti
Der Ort, an dem sich Kellermeister Norbert Szigeti am liebsten aufhält? Seine Weingärten. Dort pflegt und mustert er seine Trauben mit dem Blick eines Experten, der gleichzeitig ein Liebhaber ist. Denn nur die besten der handverlesenen, sonnengereiften Trauben aus der Region Neusiedler See und dem Seewinkel kommen in den Kreis der Auserwählten. Diese werden dann zum Sekt weiterverarbeitet, wo sie ihren sortentypischen Charakter zeigen können.
Niederösterreich – Kamptal, Langenlois: Weingut Schloss Gobelsburg
Rund um das alte Schloss Gobelsburg wachsen die Weinsorten Pinot noir, Riesling und Grüner Veltliner in märchenhafter Atmosphäre heran. Wenn die Trauben reif sind, werden sie sorgfältig in kleine Kisten gelesen und schonend gepresst. Dann dürfen sie im Fass verweilen – sechs Monate lang, bis der Sektgrundwein so weit ist, in Flaschen gefüllt zu werden. Dort ruht er weitere zwei bis drei Jahre – bis zum „Grande finale“, wenn er von Hand gerüttelt und degorgiert, also von Hefe befreit wird.
Niederösterreich – Kamptal, Langenlois: Weingut Bründlmayer
„Helles Lachsrosa mit rotgoldenen Reflexen, feines anhaltendes Mousseux, Duft von Kirschen und Walderdbeeren, ein Hauch Zitrus, Karamell-, Hefenoten, fruchtbetont und cremig“, so beschreiben Experten den charmanten Bründlmayer-Sekt „Brut Rosé“, der zu gleichen Teilen aus den drei roten Trauben Pinot noir, Zweigelt und St. Laurent gekeltert wird.
Die Dosage ist ein streng gehütetes Geheimnis jedes Kellermeisters. Er bestimmt die Süße des Sekts und gibt ihm so seine Geschmacksrichtung.
Niederösterreich – Kamptal, Langenlois: Weingut Jurtschitsch
Alwin und Stefanie Jurtschitsch haben großen Respekt vor der Natur. Deshalb bewirtschaften sie ihre Böden auch biologisch. Sie sind der Überzeugung, dass nur gesunde Böden und kräftige Reben einen qualitativ hochwertigen Sekt wie den „Brut Nature“ hervorbringen können. Als Fundament für diese Kreation dient 100 % Grüner Veltliner aus hoch gelegener und kühler Lage, der viereinhalb Jahre nach der „Méthode traditionelle“ auf Hefe liegt – und dann keine Dosage bekommt. Natur pur.
Niederösterreich – Kamptal, Langenlois: Weingut Steininger
Bei Lagensekten wie jenen aus dem Weingut Steininger geht es nicht nur um die verwendeten Weinsorten, sondern auch um das Terroir, auf dem die Reben heranreifen. Der Riesling kommt von der Riede Heiligenstein, die als Geheimtipp unter Weinliebhabern gilt, und der Grüne Veltliner von der sonnenverwöhnten Lage Steinhaus. Diese Gegebenheiten und die behutsame zweite Gärung in der Flasche machen die Sektgrundweine des Weinguts zu besonders klaren, fruchtbetonten und duftigen Kreationen.
Sektflaschen werden kopfüber und schräg auf Rüttelpulte gesteckt, insgesamt 32-mal gerüttelt, um ein Achtel gedreht und jedes Mal steiler gestellt.
Niederösterreich – Weinviertel, Schrattenberg: Sektkellerei Christian Madl
Was Christian Madl aus dem Weinviertel an Schaumweinen erzeugt, kann fast schon als Kunst bezeichnet werden. Neben seinem richtig guten Gespür verfügt er auch über beste Böden: Das Gebiet rund um Poysdorf im Weinviertel ist für sein hervorragend geeignetes Mikroklima bekannt. Und dieses begünstigt die Erzeugung von Schaumweinen von höchster Qualität, die auch belegt ist – durch zahlreiche österreichische, deutsche und französische Auszeichnungen.
Steiermark – Südsteiermark, St. Nikolai im Sausal: Sektmanufaktur Hannes Harkamp
Hannes Harkamp ist schwer zufriedenzustellen. Ständig will er seine Sekte noch besser machen. Zum Glück ist er im Sausal in der Südsteiermark mit besonders kalkreichen Böden gesegnet. Um den zart cremigen und etwas fülligen Charakter im Sekt zu unterstreichen, der so geschätzt wird, lässt er seine Grundweine für den „Brut Reserve“ im Holzfass vergären. Das machen nur wenige Sekthersteller. Und das macht seine Kreationen zu etwas wirklich Außergewöhnlichem.